Angst vor Veränderung – und was du dagegen tun kannst

Veränderung tut weh. Sie ist unbequem, holt einen aus der Komfortzone raus, macht Angst und lässt oftmals auch Tränen fließen. Das ist normal, denn das Gewohnte, das Vertraute gibt Sicherheit. Und etwas Neues macht den meisten von uns erstmal Angst und ist unangenehm.

Ich hab das vor einigen Wochen selbst am eigenen Leib erfahren. Mein Mann und ich haben uns nach 15 Jahren und mit einer gemeinsamen Tochter getrennt. Unser ganzes Leben wurde zerknüllt. Mit ungewisser Zukunft. Die Sicherheit ist weg, im Innen wie auch im Außen.

Das ganze Leben ist Veränderung

Was ist bei mir dadurch passiert? Auf der einen Seite wusste ich, dass es richtig ist. Wir hatten uns auseinander gelebt und die Liebe ging irgendwann verloren. Wir waren beide schon lange nicht mehr glücklich miteinander. Haben einfach nur noch funktioniert.

Andererseits bekam ich Angst. Alte Glaubenssätze ploppten auf, ich war im Schmerz gefangen und wusste nicht, wie es weitergehen soll. Alle tools, alle Methoden waren zunächst nutzlos. Ich fühlte mich schutzlos, hilflos, ausgeliefert. Trauerte um die Vergangenheit und hatte Sorgen um die Zukunft. Ein tagelanger Ausnahmezustand. Bis eine klitzekleine Erkenntnis durchflatterte: Veränderung ist auch der Abschied einer Illusion. Von dem, was mal war. Und was schön war. Es aber eben nicht mehr ist. Aber auch das tut weh und das darf es auch.

Veränderung ist Training

Letztlich besteht das ganze Leben aus einer Abfolge von Veränderungen. Es geht bereits- und um spürbarsten- beim Baby los. Das anfangs noch komplett unbeholfene und abhängige Wesen lernt zu sitzen, zu krabbeln, zu laufen. Jeder neue Schritt ist ein Meilenstein und wird stolz bejubelt. Aber oft auch mit einem traurigem Auge betrachtet: “Wo ist nur die Zeit hin? Sie werden so schnell groß.”.

Und letztlich ist es wie beim Kind, das laufen oder Rad fahren lernt: anfangs noch unsicher, mit Unterstützung – und meist auch Rückschlägen. Stürzen, hinfallen, Tränen und vielleicht auch Wut. Aber es gibt nicht auf und eines Tages fährt das Kind stolz den Berg hinunter- ohne auch nur einen Gedanken an die harte Lehrzeit zu verschwenden.

Veränderung bedeutet auch Wachstum

Die Veränderung ist das, was dich stark macht. Zum einen bedeutet sie natürlich den Abschied von etwas Vertrautem, Sicheren und Liebgewonnenen. Zum anderen führt sie dich immer ein Stück näher zu dir selbst. Manchmal lädst du sie aktiv in dein Leben ein, manchmal wird sie dir aber auch von außen übergestülpt. Und in diesem Prozess geht es irgendwann darum, das Vertraute loszulassen und trotzdem im Vetrauen zu bleiben. Klingt schwierig? Ja. Aber es passiert automatisch, wenn du dich darauf einlässt. Wie das geht? Das erfährst du hier.

Das hilft bei Angst vor Veränderung

Den Schmerz aushalten

Das ist das Schwierigste. Lass den Schmerz zu und raus. Ablenken und Verdrängen hilft nicht. Davon kommt der Schmerz nur wieder und manifestiert sich irgendwann vielleicht auch auf körperlicher Ebene. Versuche ihn anzunehmen. Und ja, das ist auch die Phase, wo du vielleicht ein bisschen im Selbstmitleid baden darfst. Mach dir deine Gefühle, Gedanken und Ängste bewusst. Dadurch verlieren sie an Macht.

Teile den Schmerz

Geteiltes Leid ist halbes Leid? Vielen hilft es, darüber zu reden. Und vom Gegenüber aufgefangen und getröstet zu werden. Gehalten zu werden. Nicht alleine zu sein. Was ich bei mir festgestellt habe: einige meiner vermeintlich guten Freunde hatten gar kein Verständnis. Eher kamen unterschwellige Vorwürfe, dass man sich mit Kind doch nicht trennen kann. Dafür habe ich Unterstützung von fast Fremden oder lediglich Bekannten erhalten. Eine Veränderung zieht oftmals weitere auf anderen Ebenen mit. Und wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine neue.

Und was neben dem Reden auch hilfreich ist: Schreiben, Schreien, Tanzen- alles was dir hilft, es irgendwie auszudrücken. Ob mit Worten oder körperlich.

Bewusstmachen und Perspektivenwechsel

Mach dir bewusst: das Leben besteht immer aus Veränderung. Und Verharren im Stillstand macht auf Dauer auch nicht glücklich. Beginne, die Vorteile zu sehen. Wofür ist es gut? Welchen Nutzen kann dir diese Veränderung bringen? Was kannst du dadurch loslassen, was nicht (mehr) zu dir gepasst hat?

Werde dir selbst bewusst

Jetzt ist die Gelegenheit, dich selbst (wieder) besser kennen zu lernen. Was willst du im Leben? Was waren deine Träume und sind sie das heute auch noch? Wofür stehst du morgens auf? Was ist deine Vision? Wofür brennst du?

Jede Veränderung ist auch die Gelegenheit, etwas neues zu beginnen. Und das kann durchaus viel besser sein als das Alte.

Akzeptiere die Wellen

Der Schmerzprozess verläuft nicht linear. Es wird mal mehr und mal weniger weh tun- je nachdem, wie groß die Veränderung ist. Aber neben der Angst und der Trauer kommt auch immer mehr ein Gefühl der inneren Stärke. Freiheit. Kraft.

Und wenn du wieder in die Schmerzphase abrutscht: atme. Ganz bewusst. Schmerz ist Stress und die Atmung wird oberflächlich und angespannt. Alleine durch ein tiefes Atmen kommst du nach und nach wieder ein Stück mehr zur Entspannung. Und letztlich ins Vertrauen.

Manche Leute tun sich mit Veränderungen leichter und andere schwerer. Das ist Typsache. Aber es kommt auch darauf an, wie gravierend die Veränderung ist. Größere Einschneidungen gehen fast immer mit Stress und Angst einher. Wenn du hier Hilfe benötigst- ich unterstütze dich gerne dabei mit meinem psychologischen Coaching.

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