Jeder von uns hat mit einer Art von Problemen zu kämpfen: sei es, dass wir uns in bestimmten Situationen gerne anders verhalten würden- und es trotz bester Vorsätze nicht schaffen. Dass wir auf gewissen Dinge oder Menschen unangemessen stark reagieren- sei es mit Wut oder bspw. auch mit Angst. Oder dass wir immer wieder in ähnliche destruktive Beziehungen geraten, im Job in Dauerschleife vor den gleichen Herausforderungen stehen. Aber auch ganz simpel: dass wir uns unverstanden fühlen, nicht zugehörig, ausgeschlossen, traurig uvm.
Wer im Heute unglücklich ist kommt nicht umhin, sich mit seiner Vergangenheit- seinem inneren Kind- einmal auseinander zu setzen.
Die Grundlagen zum inneren Kind
Grundsätzlich handelt es sich bei dem inneren Kind um ein psychologisches Modell für all unsere Prägungen, die wir durch unsere Bezugspersonen bis ins Alter von ca. 6/7 Jahren gemacht haben. Hierbei handelt es sich sowohl um positive, als auch um negative Erfahrungen und Erinnerungen, die in unserem Unterbewusstsein gespeichert wertden und mit bestimmten Gefühlen verknüpft sind.
Diese Prägungen bestimmen neben unseren Erbanlagen unser gesamtes Wesen und unser Selbstwertgefühl.

Das innere Kind im Heute
Nun könnte man meinen, die Vergangenheit ist schon längst vorbei und im Hier und Jetzt sind wir erwachsen. Das stimmt. Nur haben wir durch unsere Erfahrungen unbewusste Glaubenssätze und Schutzstrategien entwickelt, eine Art Brille, durch die wir die Welt sehen. Und jeder von uns trägt seine eigene Brille.
In jeder Situation, wo wir überzogen reagieren oder von unseren Gefühen überrollt werden, ist das innere Kind aktiv- wird sozusagen getriggert.

Ein Beispiel wie sich das innere Kind in der Gegenwart zeigt
Damit das nicht so abstrakt klingt, ein einfaches Beispiel.
Wir nehmen einmal die 3jährige Mona: jedes Mal, wenn sie in der KiTa abegegeben wird, hört sie von ihrer Mama ein „sei ein braves Mädchen, damit ich stolz auf dich bin.“
Daheim ist Mona oft lebhaft, tollt herum und lacht aus vollem Herzen. Dabei kommt es des öfteren vor, dass etwas kaputt geht oder sich die Leute umdrehen. In diesen Situationen schüttelt die Mama immer enttäuscht den Kopf und sagt „das macht man nicht.“.
Nach und nach wird Mona ruhiger, denn sie hat gelernt „Mama ist am liebsten zu mir, wenn ich brav bin.“ Da sie ihre Mama so liebt und genauso geliebt werden möchte, wird sie immer zurückhaltender, denn dann bekommt sie von Mama ein Lob.
Heute ist Mona 30 Jahre und gerät immer wieder in Situationen, wo sie eigentlich gerne „nein“ sagen möchte. Und sie schafft es trotz bester Vorsätze nicht. So lässt sie sich viel mehr aufbürden, als sie eigentlich möchte. Denn jedes Mal wird ihr unbewusster Glaubenssatz „ich muss mich anpassen. Ich werde nur geliebt, wenn ich die Erwartungen erfülle.“ (o.ä.) in ihrem Unterbewusstsein aktiv.
Dies führt zu einem unguten Gefühl, der Angst vor Ablehnung, dem Nicht-genug-Sein.
So macht Mona also viel mehr, als sie eigentlich möchte und überfordert sich laufend. Aber noch wesentlich signifikanter:
Ihre Annahme, nicht oder nur unter bestimmten Umständen (Anpassung) liebenswert zu sein, führt zu Selbstzweifeln, Unzufriedenheit und letztlich zu einem mangelnden Selbstwertgefühl.
Der Versuch, sich zu verstellen um zu gefallen war als Kind eine wertvolle Schutzstrategie. Denn diese Anpassung hat ihr die Zuneigung der Mutter gesichert. Heute aber raubt es ihr immens viel Energie- es entsteht ein latenter innerer Konflikt.

Wie kann ich das innere Kind heilen?
Du siehst, was unsere unbewussten Prägungen im Heute noch für eine große Wirkung haben. Und es gibt nicht den einen Weg- viel mehr ist es ein Prozess. Der erste Schritt beginnt mit dem Bewusstwerden der Glaubenssätze- wir sind ja so im Auto-Modus, dass diese für uns normal und die Wahrheit sind.
Alleine ist es fast unmöglich, an diese Themen zu kommen- denn uns selbst fehlt ja der Spiegel. Diese Arbeit ist meine absolute Leidenschaft, denn durch das Lösen unser Prägungen erfahren wir nicht nur so viel mehr Freude, innere Freiheit und Leichtigkeit. Nein, wir geben sie dadurch nicht noch an unsere eigenen Kinder weiter, was sonst zwangsläufig -wieder unbewusst- passiert.
Wenn du hier gerne Unterstützung hättest, melde dich gerne bei mir!